Eiskunstlauf/Deutschland-Pokal: Mit einer tollen Kür Platz zwei gerettet

Beim Deutschland-Pokal in Chemnitz wurden Saskia Brall und Tim Giesen vom Neusser Schlittschuh-Klub Vizemeister bei den Junioren im Eistanz.


Neuss. Zum Ende einer jeden Eislauf-Saison veranstaltet die Deutsche Eislauf-Union regelmäßig den Deutschland-Pokal. In diesem Jahr wurde in Chemnitz ermittelt, wer national zur Spitze gehört. Im Paarlaufen klafft in Deutschland offenbar eine große Lücke. In der Nachwuchskonkurrenz konnte das Neusser Paar Isabell Dargatz (12) und Simon Voges (17) so seinen Titel von den diesjährigen Deutschen Meisterschaften ohne jegliche Konkurrenz verteidigen.

Es ging also in Chemnitz für das von Knut Schubert trainierte Duo ausschließlich darum, bisher erlernte Elemente wie Wurfsalcho oder Todesspirale in einem größeren Wettbewerb zu zeigen. Leider war dann die Kür der beiden auch alles, was in der Sektion Paarlauf zu sehen war in einer Disziplin, in der Deutschland einst mit Marika Kilius und Hansjürgen Bäumler oder Mandy Wötzel und Ingo Steuer zu glänzen wusste.

Dafür war der Wettkampf im Junioren-Eistanzbereich umso härter: Die Neusser Saskia Brall (15) und Tim Giesen (17) verließen im Vorjahr noch als Sieger das Eis beim Deutschland-Pokal allerdings damals noch im Nachwuchsbereich. Erst Mitte 2005 wechselten Brall / Giesen zu den Junioren. Bei der Deutschen Meisterschaft in Berlin trafen sie an Silvester erstmals auf ihre neuen Konkurrenten, die zum Teil schon wesentlich älter sind und dementsprechend länger in dieser höheren Klasse laufen. In Berlin erreichten Brall / Giesen aber schon einen beachtlichen vierten Platz. Sie hatten sich daher vorgenommen, in Chemnitz erstmalig richtig anzugreifen:

Nach dem ersten Pflichttanz, dem Westminster-Walz, lagen sie auch sofort auf einem sehr guten zweiten Platz. Beim Paso Doble, reichte es nur zu Rang drei, so dass nach der Pflicht die Münchner Rivalen Ekaterina Zabolotnaya und Julian Wagner näher an die zweitplatzierten Neusser herangerückt waren. Vitali Schulz, NRW-Landestrainer, schimpfte nachher: "Es war wirklich lausig kalt in der Eishalle, bei nur zwei Grad kann man keinen guten Sport zeigen."

Am nächsten Tag war es dann zum Originaltanz in der Tat wärmer. Saskia Brall und Tim Giesen zeigten bei ihrem Auftritt aber dennoch Taktprobleme, kamen aus dem Rhythmus und in der Bewertung so nur auf Platz drei was auch einen Rückfall auf den Bronze-Rang im Gesamtklassement bedeutete. Allerdings betrug der Rückstand lediglich 0,54 Punkte. Das war noch aufzuholen. Die Kür am folgenden Tag musste die Entscheidung bringen.

Bei der Kür zu lappländischer Rock-Folk-Musik zeigten Saskia Brall und Tim Giesen dann ihr ganzes Können und landeten letztlich mit 111,85 Punkten klar auf Platz zwei im Gesamtergebnis. Sieger dieses Wettbewerbes wurden unangefochten mit 131,69 Punkten Tanja Kolbe und Paul Boll, die gerade erst von der Junioren-WM aus Ljubljana zurückgekehrt waren und daher auch die meisten Erfahrungen mitgebracht hatten. Dritte wurden mit 109,94 Punkten die Münchner Ekaterina Zabolotnaya und Julian Wagner.

 

 

 

 

 

 

 

 

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