Tolle Tage für Saskia Brall und Tim Giesen

27.2.2006 WESTFALENPOST Menden (wp) Gut vorbereitet waren die Landesmeisterschaften im Eiskunstlaufen und Eistanzen, die dieses Jahr in Neuss stattfanden. Der Tanzwettbewerb, in der auch die Mendenerin Saskia Brall mit ihrem Partner Tim Giesen starteten, wurde als offene Meisterschaft geführt, um auch Paare aus anderen Eislauf-Hochburgen einladen zu können. 24 Paare folgten diesem Ruf. Bei den Junioren kämpften auch zwei Paare aus der Ukraine und ein Paar aus Weißrussland um die Lorbeeren.

Als Pflichttanz wurde der Walzer gewählt - eine Paradedisziplin für das NRW-Paar. Gekonnt und sicher glitten sie über das Eis. Der Herr im Frack, die Dame im zartrosa weitem Ballkleid. Eine Augenweide. Die Preisrichter sahen das auch so und setzten sie auf Platz eins vor dem ukrainischen Paar Nadiya Frolenkova und Mykhailo Kasalo. Der Abstand war allerdings knapp (0,35 Punkte).

Dann folgte der Originaltanz. Die ISU hat dieses Jahr die Rhythmen Cha Cha, Rumba oder Samba vorgegeben. Zu Musikausschnitten aus "Bend Your Knee" und "Besame Mucho" heizten sie dem Publikum mächtig ein. Doch diesmal lief es andersherum, die Ukrainer holten sich diese Wertung und der Vorsprung von Saskia und Tim war nur noch hauchdünn (0,1 Punkte).

In beiden Teilen fiel aber auf, dass die NRW-Junioren bei den technischen Elementen zurücklagen, jedoch bei den Programmkomponenten dieses wieder wettmachten.

Dass es in der Kür spannend werden würde, hatte sich schnell herumgesprochen. Über 400 Zuschauer fanden den Weg in die Neusser Eishalle, zusätzlich noch circa 50 Internetbenutzer, die über Live Stream mit der Kamera in der Halle verbunden waren.

Saskia und Tim mussten als Vorletzte aufs Eis. Schon beim Einlaufen gab es gehörig Krach. Trillerpfeifen, Ratschen und Deutschlandfahnen sorgten für Stimmung. Doch die zwei Eiskünstler ließen sich nicht irritieren und zeigten ihre fesselnde Interpretation des Polarlichtes. Jede Hebung oder gelungene Schrittpassage wurde vom Publikum lautstark honoriert. Man merkte auch, dass der Funke vom Eispaar wieder an die Zuschauer zurücksprang. Entsprechend auch der Schlussapplaus nach einem furiosen Ende. Doch noch war nichts entschieden.

Nadiya und Mykhailo hatten den strategisch günstigeren letzten Startplatz. Auch hier knauserte das erte Publikum nicht mit Unterstützung. Das Paar hatte sich ein klassisches Thema ausgesucht. Technisch sehr schöne und schwierige Hebungen wechselten sich mit guten Schrittpassagen ab. Doch am Schluss merkte man das fehlende Etwas - die eigene Begeisterung.

Wie war wie bei den anderen Wertungen: bei der Technik knapp vorne (0,1), doch bei den Programmkomponenten (der alten B-Note) mit 0,5 Punkten hinter dem deutschen Paar (122,13 Punkte). Saskia Brall und Tim Giesen gewannen den Wettbewerb der NRW-Open mit persönlicher Bestleistung von 122,73 Punkten. Dritte wurden das Paar Maksymova/Maistrou aus Weissrussland (111,64).

 

 

 

 

 

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