30.1.2005 - Bericht von Ulrich Giesen, Vorsitzender des Neusser Schlittschuh-Klub e.V.: Die DEU hat in den letzten Jahren zig tausende von Euros für Internet-Aktivitäten in den Sand gesetzt. Hat eine moderne Content- und Datenbank-basierte Internet-Präsenz durch eine hobbymäßige, händische, neue Präsenz ersetzt – deren mittel- und langfristige Pflege sicherlich teurer sein wird.
Die neue Präsenz strotzt nur so von Fehlern und Ungereimtheiten.
Die schöne kurze Adresse www.deu.de hat man verspielt und unternimmt anscheinend auch überhaupt keine Anstrengungen, diese zurück zu bekommen. Zig tausende von weltweiten Internet-Verweisen landen nicht mehr auf der Homepage der DEU und Mails an die DEU verschwinden im Nirvana.
Es stellt sich nur die Frage, wer stellt wann die Verantwortlichen der DEU zur Rechenschaft? Soviel Dilettantismus und Unprofessionalität wie vom derzeitigen DEU-Präsidium an den Tag gelegt wird, hat der deutsche Eissport nun wirklich nicht verdient!
Hier die Story:
So um den 10. Dezember 2004 herum wunderte ich mich beim
Klick auf die bekannte DEU-Hompage (www.deu.de) über den Hinweis, dass „die Deutsche Eislauf-Union unter
der neuen Domain www.eislauf-union.de ihren Internet-Auftritt neu gestartet“
habe.
Weiterhin hieß es dann: „Seit dem Launch im Jahre 1996 wurde das
Informationsangebot stetig ausgebaut und ist mit dem Trend zur elektronischen
Kommunikation gewachsen. Nach nunmehr acht Jahren soll die Informationsfülle
konsolidiert und schrittweise in ein leistungsfähigeres Produktivsystem
überführt werden. Damit soll die Grundlage geschaffen werden, in den folgenden
Jahren weiterhin ein attraktives und performantes Angebot bereitstellen zu
können. In einem ersten Schritt wurden nun die redaktionellen Inhalte aus dem
alten Content Management System in eine klassische Website migriert und
veraltete Inhalte (zum Beispiel defekte Links)
entfernt“.
Da ich selbst in der Computerbranche tätig bin und
u.a. an zwei Internet-Dienstleistungs- und Providerfirmen beteiligt bin, interessierte mich dies
etwas tiefer – denn kein Mensch auf der Welt schmeißt heute ein modernes,
leistungsfähiges, leicht zu handhabendes, Dantenbank-basiertes
Content-Management-System (Redaktionssystem) einfach heraus, um dann wieder im
Urschleim der HTML-WEB-Technik eine handgestrickte, konventionelle Homepage
aufzubauen. Dies ist um so unverständlicher, da die DEU – wie vielen Insidern ja
bekannt - eines der modernsten Content-Management-System von der Münchner Firma
CONTENS Software GmbH im Einsatz hatte und dafür in den letzten Jahren auch noch
zig tausende von Euro für den Lizenzerwerb ausgegeben hatte.
Zunächst machte mich stutzig, dass auch eine neue Domain
www.eislauf-union.de ab dem 6.12.04 bei der DENIC eG registriert worden war, d.h. bei
der zentralen deutschen Registrierungsstelle für alle Domains mit der Endung
„.de“, und dass schon 3 Tage später, am 9.12.04 diese neue Präsenz „online“
geschaltet wurde. Man musste nicht Kenner der Materie sein, um leicht
feststellen zu können, dass diese neue Präsenz wirklich Quick & Dirty und
anscheinend in einer Nacht & Nebel-Aktion zusammengeschustert worden war.
Leider hat sich an diesem Zustand während der letzten 5 Wochen aber nichts mehr
geändert.
Im Impressum der neuen Seite fand man dann noch den
Hinweis, dass ein Tino Eberl die technische Umsetzung des neuen WEB-Auftritts
für die DEU realisiert hatte. Der Berliner Fotograf Tino Eberl ist mit seiner
privaten „Eiskunstlauf-Ecke“ (http://home.snafu.de/eberl) vielen Eislauf- & Internet-Insidern bekannt,
denn oft genug findet man nur dort ältere Wettbewerbsergebnisse, weil die auf
den offiziellen Seiten nicht aufgeführt oder gelöscht wurden. Auch durch die
verschiedenen Diskussions-Foren zum Thema Eiskunstlaufen ist dieses Hobby-Portal
„Eiskunstlauf-Ecke“ vielen Internet-Klickern seit Jahren bekannt. Aber: Wenn
jemand heute an schönes, übersichtliches WEB-Design und moderne Gestaltung von
Internet-Portalen denkt, dann denkt der sicherlich nicht an Tino Eberl – erst
recht dann nicht, wenn mal auf seinen z.Tl. chaotisch aufgebauten, hobbymäßigen
WEB-Seiten der „Eiskunstlauf-Ecke“ einmal etwas gesucht hat.
Unverständlich war auch, dass die DEU für diese
Parallelvorstellung eine neue Domain (Internet-Adresse www.eislauf-union.de bei dem Provider Strato) nutzte, da sie doch die kurze, prägnante, seit
zig Jahren kommunizierte und in zig tausenden von Verzeichnissen weltweit
gespeicherte Domain www.deu.de
(auf einem eigenen WEB-Server) besaß. Den meisten Internet-Nutzern dürfte dies
aber gar nicht aufgefallen sein, denn man wurde ja bei der Eingabe der www.deu.de direkt weitergeleitet.
Interessant war hier ein Blick in die
DENIC-Registrierung:
Die alte, bekannte Domain „www.deu.de“
war am 15.12.04 noch auf die „Deutsche Eislauf-Union e.V.“ registriert und als
so genannter Admin-C war ein Andreas Waldeck mit seiner
Castrop-Rauxeler Firma ATEA Neue Medien GmbH eingetragen. Der eingetragene
Domaininhaber und allein Verfügungsberechtigte war somit korrekt die DEU und es
ist häufiger Brauch, dass der WEB-Betreuer oder der WEB-Dienstleister als
Admin-C eingetragen wird, in diesem Fall also Andreas Waldeck. Der
administrative Ansprechpartner (Admin-C) ist die vom Domaininhaber (d.h. der DEU
im vorliegenden Fall) benannte natürliche Person, die als sein Bevollmächtigter
(!) berechtigt und gegenüber DENIC auch verpflichtet ist, sämtliche die Domain
„deu.de“ betreffenden Angelegenheiten verbindlich zu entscheiden. Die neue
Domain „www.eislauf-union.de“ ist hingegen bei der DENIC eingetragen unter „Elke Treitz
Deutsche Eislauf-Union e.V.“. Auch als administrativer Verwalter (Admin-C) ist
Frau Treitz eingetragen. Frau Elke Treitz vom MERC aus Mannheim ist derzeit
gewähltes Präsidiumsmitglied der DEU und gemäß Geschäftsverteilungsplan
innerhalb des DEU-Präsidiums zuständig u.a. für Synchron-Eiskunstlaufen,
Breitensport, EDV und Internet. Über die Unzulänglichkeiten beim SyS-Sport und
beim Breitensport könnte man ja noch seitenlange Berichte schreiben – ich will
mich hier aber auf den Internet-Bereich beschränken. Es ist schon verwunderlich,
dass als Domaininhaber der neuen Domain nicht die juristische Person „Deutsche
Eislauf-Union e.V.“ eingetragen wurde, sondern ein Konglomerat aus natürlichem
und juristischen Namen „Elke Treitz Deutsche Eislauf-Union e.V.“, dies ist
absolut unüblich und formal falsch, da der Domaininhaber ja der eigentliche
Vertragspartner der DENIC ist und damit der einzige an der Domain materiell
Berechtigte und dies kann nie ein temporär gewähltes Vorstands- oder
Präsidiumsmitglied sein. Der Eintrag ist auch juristisch falsch, denn „Elke
Treitz Deutsche Eislauf-Union e.V.“
wäre rechtlich eine Arbeitsgemeinschaft oder BGB-Gesellschaft, so dass die DEU
nie alleine verfügungsberechtigt und immer vom Goodwill der Frau Treitz abhängig
ist.
Weitere Klicks auf diesem neuen DEU-Internet-Portal
führten schnell nicht nur zur Ernüchterung, sondern gelinde gesagt zu
erheblichem Frust und Verärgerung über diese DEU-Verantwortlichen, die das
knappe Geld der DEU für diese „Verschlimmbesserung“ ausgegeben haben: Schon die
Änderung der Schrift von ehemals Verdana 7,5 Punkt auf jetzt 10 Punkt ermöglicht vielleicht manchem
Brillenträgern die Seite ohne diese optische Prothese besser zu erkennen - hilft
aber sicherlich nicht der Übersichtlichkeit. Zumal wenn Eislaufinteressierte
nicht modernste PC`s mit hochauflösender Bildschirmdarstellung einsetzten, muss
man ständig von links nach rechts und zurück scrollen, da das Layout nicht der
jeweiligen Bildschirmauflösung angepasst ist – steinzeitmäßig!
Die "Volltextsuch"-Funktion – die Frau Treitz in
Ihrem präsidialen, schriftlichen Rechenschaftsbericht anlässlich der
DEU-Vollversammlung am 30.10.04 in Berlin noch als „Besonderheit“ gepriesen
hatte (obwohl sie daran ja überhaupt nicht mitgewirkt hatte) - findet man auf
der neuen DEU-Seite nicht mehr. Such-Funktionen gehören aber heute zum Standard
jedes Portals und das Fehlen ist somit ein gravierender Rückschritt und ein
Manko. Eine solche Such-Funktion lässt sich aber nur vernünftig realisieren,
wenn man die redaktionellen Berichte und Inhalte über eine Datenbank verwaltet,
wie dies z.B. moderne Content-Management-Systeme heute garantieren. Dies kann
man schwerlich mit hobbymäßig erstellten, veralteten HTML-Auftritten realisieren
– „in eine klassische Website migriert“
umschreibt die DEU dies dann.
Die groß angekündigte Zusage der DEU - die „toten
Links“ zu beseitigen - hat man auch nicht eingehalten:
Schon mit wenigen Klicks landet man wieder im
Nirvana. Klickt man z.B. auf die Ergebnisseiten der Wettbewerbe der
Nebelhorn-Trophy-2004, des Deutschland-Pokal-2004, des Isar-Pokal 2003 usw. landet man
wieder in der Internet-Sackgasse: „Die Seite wurde nicht gefunden“. Schon auf
der ersten Seite des neuen DEU-Auftritts, auf der Startseite, gelangt man beim
Klick auf das „Bundesministerium des Innern“ zu einer Firma „Bayerische
Maßindustrie A.Keller GmbH“ in Hersbruck. Zu den vornehmsten Aufgaben jedes
Homepage-Administrators gehört es, ständig zu überprüfen, ob die aufgeführten
Links noch funktionieren oder ob man im Nirvana landet. Hierzu hätte man keinen
neuen Internet-Auftritt programmieren müssen, dies hätte man auch – und das
sicherlich viel schneller, einfacher und besser – in der alten Version mit dem
Content-Management-System auch realisieren können.
Der Aufwand einmal alle Links auf dieser neuen
DEU-Homepage zu überprüfen und durchzuklicken kostet max. eine Stunde – es ist
somit unverantwortlich und eine Brüskierung und Beleidigung aller deutschen
Eislaufsportler, dass z.B. das zuständige DEU-Präsidiumsmitglied, Frau Elke
Treitz sich bis heute nicht diese Zeit genommen hat, um diese Mängel
abzustellen.
Über Geschmack lässt sich bekanntlich streiten und
beim Anblick der alten DEU-Homepage hätte man evtl. über die hellblaue Babyfarbe
diskutieren können – nur bei einem modernen Content-Management-System ist eine
solche Layoutänderung mit wenigen Klicks für alle Seiten änderbar. Auch über
Menü-Strukturen, Explorer-Navigator-Bäume usw. kann man stundenlang
philosophieren. Alles dies hätte man auch mit einem Content-System realisieren
können und ergibt somit für mich keinen Sinn, die teuer erstellte alte
Internet-Präsenz weg zu werfen und eine neue, inflexible Handmade-Präsenz
aufzubauen.
Der von Herrn Eberl für die neue Darstellung
eingesetzte Explorer-ähnliche Navigation führt auch nur zur Verwirrung, klickt
man z.B. auf das +-Symbol kommt man zu ganz anderen Ergebnissen, als wenn man
direkt auf den Link klickt. Selbst erfahrene Computeranwender waren mit der
Handhabung dieses FreeWare-Navigators verwirrt - da sollte Herr Eberl vielleicht
einmal nach besseren Tool-Varianten Ausschau halten.
Auch die Übersichtlichkeit des neuen
Internet-Auftritts lässt nicht nur zu wünschen übrig, es ist das komplette
Chaos:
Z.B. wenn man auf Saison-Archiv geht, um sich dort
einmal die Sieger der letzten Jahre der diversen Wettbewerbe anzusehen, kann man
nur noch mit dem Kopf schütteln! Da gibt es z.B. das Archiv für die Saison
2001/2002 und dort findet man auch einige Wettbewerbe. Geht man dann auf die
Saison 2002/2003 so findet man unsinniger Weise dort den Hinweis: „weitere
Ergebnisse dieser Saison erhalten Sie unter Ergebnisse 2002/2003 im
Ergebnis-Archiv“ – in dem befindet man sich ja aber eigentlich schon längst.
Klickt man nun weiter, findet man wieder den Menüpunkt „Ergebnisse der Saison
2001/2002“ obwohl man doch die Ergebnisse der Saison 2002/2003 erwartet hatte –
Kurzschlussprogrammierung oder sich selbst in den Schwanz beißen nennt man so
etwas. Wenn es dann schon 3 Archive für die Saison 2001/2002, die Saison
2002/2003 und die Saison 2003/2004 gibt, dürfte eigentlich erwartet werden, dass
man ungefähr gleiche Übersichten erhält – aber nein, das wäre ja zu einfach: Je
nachdem wie man gerade geklickt hat, findet man in der Saison 2002/2003 z.B.
einmal den ISAR-Pokal und mal nicht, mal stehen Wettbewerbe als Links auf einer
Übersichtsseite – mal findet man auch Ergebnisse links im Explorer-Navigator.
Wenn so schon eine komplett neue Internet-Präsenz aufgebaut ist – dann kann man
nur sagen „Nacht Mattes“ – denn wie unübersichtlich soll das ganze noch werden,
wenn hier weitere Einträge erfolgt sind?
Sucht man einen Wettbewerb, muss man zunächst die
Entscheidung treffen klickt man auf „Eventkalender“ oder auf „Veranstaltungen“ –
denn hier werden unsinnig und unterschiedlich die Events … oder sind es
Veranstaltungen verwaltet. Eines meiner Kinder sagte mir, bei der DEU steht auch
plötzlich unser Neusser Quirinus-Pokal gelistet und es hat uns dann eine
geschlagene ¼ Stunde gekostet, diesen Eintrag wieder zu finden. Klickt man z.B.
auf den „Eventkalender!“ erhält man eine Übersicht z.B. mit 2005er Wettbewerben
wie u.a. Eisemann-Pokal in Stuttgart, BW-Meisterschaft in Mannheim,
Heiko-Fischer-Pokal in Stuttgart, Isar-Pokal in München usw.. Klickt man nun
stattdessen auf „Veranstaltungen“ der Saison 2004/2005 findet man hier auf einer
Liste wieder den Eisemann-Pokal und den Heiko-Fischer-Pokal – aber nicht mehr
den Isar-Pokal und auch nicht mehr die BW-Meisterschaft, dafür gibt es hier
jetzt die Thüringer-Meisterschaft und die Sächsische-Meisterschaft. Hier gibt es
dann aber solche unbedeutenden, nur regional beachtenswerte Events (oder sind es
ggfs. doch Veranstaltungen?) wie den Willi-Münstermann-Pokal in Krefeld und
unseren Neusser-„Dorf“-Pokal, den Quirinus-Pokal. Hier findet man aber nirgends
die NRW-Meisterschaften oder die Bayrischen-Meisterschaften – gehören die nicht
zur „Deutschen“ Eislauf-Union?
Ein Witz schlechthin: Monatelang haben wir mit der
DEU und dort speziell mit Frau Treitz über die Ausrichtung des „Germany-Cups“
als ISU-SyS-Wettbewerb gefightet, bis wir dann nach 18 Monaten frustriert das
Handtuch geworfen und diesen Wettbewerb abgesagt hatten. Wir hatten aber dafür
gesorgt, dass die DEU sich nicht aus der Verantwortung für diese Sportart
herausstehlen konnte, so dass die DEU dann stattdessen den „Berlin-Cup“ am
20.1.05 als ISU-SyS-Wettbewerb durchführt. Blickt man nun in den Eventkalender
der DEU findet man dort als Veranstalter: „DEU/NSK Neuss“ – soviel Ehre war doch
nicht notwendig liebe Frau Treitz ;-)
Dieser lieblos, einfach „dahingerotzte“
Internet-Auftritt der DEU – was ist hieran eigentlich NEU (?) - ist eine
Frechheit für jeden Betrachter: Klickt man z.B. im Explorer-Navigator auf „ARD
Gala“, kommt man auf die uralte Ankündigungsseite aus dem Jahre 2003 …. und dies
Anfang Dezember 2004 als die nächste ARD Gala am 12.12.2004 in Frankfurt
stattfinden sollte. Darf man von den derzeit Gewaltigen bei der DEU, von Herrn
Mirmseker, von Frau Treitz und vom beauftragten Tino Eberl nicht etwas mehr
Sorgfalt für diese Arbeit erwarten?
Und dann die Krönung des Skandals: Seit dem 19. Dezember
2004 erreicht keiner mehr die DEU unter der bekannten Internet-Adresse www.deu.de!
Seit dem 19. Dezember 2004 erreicht keiner mehr weltweit
die Dachorganisation des deutschen Eissports per Internet: Denn die jahrelang
bekannte Internet-Adresse www.deu.de
wurde abgeschaltet. Wie bei einer Pleitefirma, die ihre Internetrechnungen nicht
bezahlt hat, erscheint bei der Eingabe der bekannten Buchstaben www.deu.de nur der Hinweis, dass man die Seite nicht mehr
findet.
Wenn jetzt jemand die seit Jahren bekannte, in zig
weltweiten Internet-Verzeichnissen (alleine Google kennt über 200.000
Verlinkungen) gespeicherte Internet-Adresse www.deu.de
eingibt, landet man im Nirvana. Auch E-Mail-technisch ist die DEU seit diesem
Tag unter den bekannten Adressen wie z.B. info@deu.de nicht mehr erreichbar und noch schlimmer: Die Absender erhalten
oft noch nicht einmal eine Fehlermeldung, dass es diese Adresse nicht mehr gibt
und ihre Mail nicht mehr ankommt.
Fast keiner kennt die neue Adresse www.eislauf-union.de und auch mit keiner Suchmaschine findet man die DEU, da die erst mehrere
Millionen Mal auf alte, jetzt tote www.deu.de-Links verweisen. Gibt man z.B. in Google „Deutsche-Eislauf-Union“ ein,
kommt man ganz schnell zu einem Bericht „Deutsche Eislauf-Union e.V. relauncht
Internet-Auftritt mit CONTENS“ – man muss schon genauer hinsehen, um
festzustellen, dass dies ein alter Bericht aus 2001
ist.
Eine Internet-Domain kostet heute je nach Provider so 0,50
– 4,00 Euro pro Monat. Wenn also die DEU schon aus unerfindlichen Gründen auf
die www.eislauf-union.de wechseln wollte, dann sollte man eigentlich so weitsichtig sein
und die Domains ohne Bindestrich und mit Deutsche davor auch reservieren – so
dass der Suchende auch dann richtig gelenkt wird, wenn er z.B. den Bindestrich
vergessen hat. Aber nein, auch dies haben die DEU-Gewaltigen versäumt, so dass
ich nun selbst diese Domains als Privatinitiative mit dem Hinweis auf die
richtige DEU-Seite geschaltet habe.
Das derzeitig gewählte DEU-Präsidium – allen voran das für
EDV zuständige Präsidiumsmitglied Frau Elke Treitz, die sich selbst gerne
überall als anerkannte IT-Spezialistin bezeichnet – hat sich einfach ohne Not
und ohne ersichtlichen Grund vom World-Wide-Web abgekoppelt und die alte Domain
www.deu.de aufgegeben. Soviel
Dilettantismus, Dummheit, Stümperhaftigkeit und Unprofessionalität würde in
jedem kleinen Dorfverein für die sofortige Abwahl der Verantwortlichen sorgen –
aber nicht so im deutschen Eissport.
Seit dem 20.12.2004 wurde die Domain www.deu.de
bei der DENIC umgemeldet auf den neuen Domaininhaber ATEA neue Medien GmbH in Castrop-Rauxel
mit administrativen Ansprechpartner (Admin-C) Andreas Waldeck. Weltweit werden
zig Tausende von Euros oder Dollars für die ansonsten nicht mehr verfügbaren
3-Buchstaben-Domains gezahlt und die DEU gibt ihre schöne www.deu.de
auf, um demnächst unter dem langen Namen www.eislauf-union.de stümperhaft weiter zu machen.
Kein Mensch findet derzeit noch die DEU-Präsenz im
Internet – ein Skandal!
Auf zig tausenden von weltweiten
Internetseiten steht jetzt ein falscher, nicht mehr erreichbarer Link.
Kalkuliert man für den Änderungsaufwand nur minimal 10,00 Euro pro Linkangabe,
kommt man schnell auf Millionenbeträge die die DEU durch diese blödsinnige und
unsinnige Maßnahme vernichtet hat.
Was war geschehen?
Da ich nun neugierig wurde, habe ich einfach einmal
Andreas Waldeck angerufen. Andreas Waldeck ist der Sohn von Volker Waldeck, des
ehemaligen DEU-Präsidiumsmitgliedes (bis 10/04) und jetzigen
ISU-Appeals-Commission-Mitgliedes (ISU-Verbandsgericht), der Rechtsanwalt und
Chef der Eislaufsparte beim TSC Eintracht 48/95 in Dortmund ist. Andreas Waldeck
ist selbst internationaler Eiskunstlaufpreisrichter, seit Jahren daher dem
Eislaufsport intim verbunden und hat im Ruhrgebiet eine Internetfirma, die ATEA
Neue Medien GmbH.
Mitte der 90er Jahre – als die meisten noch gar nicht
wussten wie Internet geschrieben wurde – hatte Andreas Waldeck bereits als
Privatperson vorsorglich die www.deu.de beantragt und zunächst für sich reserviert. Zunächst hatte er dann hier
für die DEU eine Visitenkarte ins World-Wide-Web gestellt und später eine kleine
Homepage hierauf gelegt. Schon sehr früh konnte er dann die damaligen
DEU-Gewaltigen davon überzeugen, dass man für einen professionellen
Internet-Auftritt eines Eislauf-Bundesverbandes sinnvoller weise ein modernes
Content-Mananagement-System einsetzt, weil dann so über abgestufte
Berechtigungssysteme mehrere Autoren und Verantwortliche das Redaktionssystem
füttern und pflegen konnten, ohne selbst WEB-Designer zu sein: die Handhabung
sollte so einfach wie E-Mail-Schreiben sein.
Im Mai 2001 startete dann der erste „Relaunch“ des DEU-Internetauftritts mit
dem CONTENS-System, welches die DEU (als Referenz- & Reklame-Partner) auf
Vermittlung von Andreas Waldeck zwar zu einem besonders günstigen Preis gekauft
hatte – welches aber trotzdem in die zig tausende ging. D.h. der „alte“
DEU-Auftritt stammt also nicht aus 1996 – wie Frau Treitz oder die DEU jetzt in
ihrer Veröffentlichung behaupten – sondern war noch keine 4 Jahre alt,
eigentlich kein Alter für einen Internet-Auftritt!
Für die technische Pflege und Betreuung (d.h. nicht für
die redaktionelle Pflege) dieses alten DEU-Auftritts und für die Domain
www.deu.de mit diesem Redaktions-System hatte die DEU damals die Fa. ATEA
beauftragt, d.h. Andreas Waldeck. Hierzu wurde ein eigener WEB-Server bei einem
Provider in Köln mit Anbindung an einen SQL-Datenbank- und einen
ColdFusion-Server usw. eingerichtet und unterhalten. Das Konzept sah damals vor,
dass durch den Einsatz des erworbenen CONTENS-Systems die diversen
verantwortlichen DEU-Redakteure in die Lage versetzt werden sollten, bundesweit
selbständig die Inhalte auf den Webseiten zu erstellen, zu bearbeiten und zu
verwalten. Das Besondere daran war dann noch, dass auch die Mitarbeiter der
Landeseissportverbände (LEV`s) die Inhalte für ihre Bereiche dezentral selbst
einpflegen sollten und jeder Landesverband außerdem einen eigenen Bereich mit
einer eigenen Navigation haben sollte. Durch die differenzierte Rechtevergabe
für jeden Redakteur und jeden Landesverband konnten so auch einheitlich die
LEV-Inhalte erstellt und gepflegt werden, so dass damit der bundesweite
Verwaltungs- und Pflegeaufwand erheblich reduziert werden konnte. Auch aus
heutiger Sicht kann man dies nur als weitreichendes und zukunftsweisendes
Konzept bezeichnen. Dieses Konzept wurde damals primär zwischen Andreas Waldeck
und Friedrich Dieck ausgearbeitet, dem damaligen ersten DEU-Vizepräsidenten und
im damaligen Präsidium für das Internet-Thema verantwortlich.
Aber das war wohl zu fortschrittlich, denn außer dem
LEV-NRW beteiligte sich kein anderer LEV an diesem Konzept. Viele LEV`s haben
bis heute keinen eigenen Auftritt bzw. ist der nicht vernünftig gepflegt. Es
lebe aber die deutsche Kirchtumspolitik! Dann wurde bekanntermaßen Dieck ja auch
noch Mitte 2004 von einer außerordentlichen Mitgliederversammlung der DEU wegen
angeblicher Verfehlungen und/oder wegen des zerrütteten Verhältnisses mit den
anderen DEU-Präsidialen Mirmseker, Treitzs, Waldeck & Co abgewählt – und
alles wo Dieck einmal seine Finger drin hatte, war dann anscheinend nicht mehr
gut.
Anlässlich der Weltmeisterschaft im Frühjahr 2004 in
Dortmund – man erwartete hier ja eine besonders hohe weltweite Klick-Frequenz
auf den deutsch/englischsprachigen WORLDS2004-Seiten und natürlich auch auf den
DEU-Seiten – wurde sogar das Content-System noch ausgebaut, d.h. die DEU hatte
nachinvestiert, z.B. in einen Eventkalender. Da ja bekanntlich die DEU
finanziell etwas „angeschlagen“ war/ist, hatte man dann die gesamten
WEB-Betreuungsverträge mit der Fa. ATEA im Jahre 2002 auf die
WM-Ausrichtergesellschaft, die FED GmbH umgeschrieben. Nach der WM nun, d.h. im
Rahmen der Auflösung der FED, wurden von der FED Ende Mai 2004 auch die Verträge
mit ATEA zum Herbst 2004 gekündigt, d.h. die Verträge für das
WEB-Server-Housing, die Betreuung des Content-Management-Systems, für den
WEB-Space und für die Domain www.deu.de.
Laut Auskunft von Andreas Waldeck hatte er nun der DEU mehrfach, verschiedene,
abgestufte, alternative Leistungsangebote für die Zeit nach der WM unterbreitet,
von eigenen WEB-Servern bis zu Shared-Server-Lösungen. Laut Aussage von Herrn
Andreas Waldeck hatte er dann sogar zum Schluss Frau Treitz angeboten, die
gesamte Betreuung und das Web-Hosting im Jahre 2005 kostenlos zu machen - nur
gegen eine Spenden-Quittung. Aber seitens der DEU gab es nie eine konkrete
Reaktion, Antwort o.ä. und wie ja auch sonst bei dem derzeitigen DEU-Präsidium
üblich ist, gab es erst recht keine Entscheidungen. Da auch noch von der DEU
unbezahlte Rechnungen bei ATEA existierten, keine vernünftige geschäftliche
Basis mehr bestand und dann die DEU plötzlich am 9.12. ihren „neuen“
Internet-Auftritt (der beim Provider Schlund gehostet ist) präsentierte – kann
man Verständnis dafür zeigen, dass Herr Waldeck die www.deu.de zum 19.12. abgeschaltet hat. Übrigens auch die WM-2004-Präsentation
wurde zum gleichen Tag abgeschaltet und beide Domains wurden von Andreas Waldeck
(legal ?) dann auf die Fa. ATEA
umgeschrieben.
Jetzt gibt es sogar böse Zungen, die behaupten, dass
das derzeitige DEU-Präsidium den alten Internet-Auftritt – koste es was es wolle
– geändert haben wollte, weil es noch aus der „Dieck-Ära“
stammte.
Juristisch dürfte die Sache mit der Herausgabe der
www.deu.de-Domain an die DEU relativ einfach sein, jedes Gericht würde hier die Herausgabe
verlangen – allerdings erst nachdem die DEU auch bei der Fa. ATEA die offenen
Rechnungen bezahlt hat. Aber anscheinend legt die DEU hierauf überhaupt keinen
Wert, Sie veranlasst stattdessen dass bei der ISU, beim Deutschen Sportbund, in
zig Internet-Portalen usw. die Änderung auf die neue www.eislauf-union.de eingetragen wird – alles unverständlich!
Fazit: Die DEU hat nun in den letzten Jahren zig tausende
von Euros in den Sand gesetzt. Hat eine moderne Content- und Datenbank-basierte
Internet-Präsenz durch eine hobbymäßige, händische Präsenz ersetzt – deren
mittel- und langfristige Pflege sicherlich teurer sein wird. Aufgrund der
Individualität der Erstellung steigen dann außerdem die Abhängigkeiten vom
WEB-Betreuer. Die neue Präsenz strotzt nur so von Fehlern und Ungereimtheiten.
Die schöne kurze Adresse www.deu.de hat man verspielt und unternimmt anscheinend auch
überhaupt keine Anstrengungen, diese zurück zu bekommen. Zig tausende von
weltweiten Internet-Verweisen landen nicht mehr auf der Homepage der DEU und
Mails an die DEU verschwinden.
Abschließend stellt sich jetzt nur die Frage, wer
stellt wann die Verantwortlichen der DEU zur
Rechenschaft?
Soviel Dilettantismus und Unprofessionalität wie vom
derzeitigen DEU-Präsidium an den Tag gelegt wird, hat der deutsche Eissport nun
wirklich nicht verdient!
Ulrich Giesen
1.Vorsitzender des Neusser Schlittschuh-Klub e.V.
(NSK)
Übrigens Lexikon-Auskunft: Der Begriff Nirvana hat Buddha zur
Kennzeichnung des Heilsziels seiner Religion gebraucht: das Verlöschen der
Lebensbegierde und des Wahns, im Dasein eine Realität zu erkennen; durch den
Eintritt ins Nirvana ist der Mensch dem Kreislauf der Wiedergeburten
entzogen.