Die deutschen Eislauf-Sportler können einem bei "dieser" DEU nur leid tun!

Kommentar von Ulrich Giesen, NSK-Vorstand, nach der Teilnahme an der außerordentlichen Mitgliederversammlung der DEU am Samstag 10.7.2004.

"Affentheater" und "Kindergarten" sind noch die harmlosesten Titel, mit denen man die außerordentliche Mitgliederversammlung der DEU vom 10.7.2004 bezeichnen könnte. Hat der deutsche Eislaufsport wirklich keine bessere Bundesorganisation verdient?

Neuss 12. Juli 2004
 
Als Vereinsvertreter, dazu noch aus dem betroffenen Landesverband NRW, habe ich an dieser außerordentlichen Vollversammlung der DEU-Mitglieder teilgenommen und mir "graust" mittlerweile vor diesen Funktionären im Eislauf-Sport, die sich anscheinend nur noch mit sich selbst beschäftigen, sich selbst für den Nabel der Welt halten, Intrigen spinnen und de facto nichts mehr für die Jugend und unsere Sportler tun. 
 
Da wird von Kompetenzüberschreitungen gefaselt - aber ansonsten nur noch Sport schlecht verwaltet und nichts mehr aktiv gemacht.
 
Man kann zu Dieck und Kleimeier stehen wie man will, sie gehörten zu der kleinen Gruppe der "Macher" in diesem Sport - anscheinend will man das aber nicht mehr. "Wo gehobelt wird, da fallen auch schon einmal Späne", so sagt man - betrachtet man aber die Presseverlautbarungen der DEU und die bundesweite Berichterstattung in dem nur nachplappernden Blätterwald nach der außerordentlichen DEU-Mitgliederversammlung vom 10.7.2004 von Flensburg bis Oberstdorf, fragt man sich, wo bleibt die Verantwortung der Manager des deutschen Eissports für die betroffenen Personen und deren Familien? Manche sagen zwar, dass Dieck und Kleimeier in der Vergangenheit als Funktionäre auch nicht ganz zimperlich waren, nur was die DEU da geboten hat, war einfach zuviel.
 
Wir NRW-Vereine waren alle geschockt, als die ersten Pressemeldungen am 31.1.2004 - d.h. drei Tage vor der Europameisterschaft 2004 - z.B. in den Ruhr-Nachrichten lauteten: "Per DEU-Präsidiumsbe­schluss wurde Friedrich Dieck, ehrenamtlicher Prokurist der Fördergesell­schaft Eiskunstlauf in Deutschland (FED) und Mit­-Organisator der WM in seiner Heimatstadt Dortmund, mit sofortiger Wirkung von sei­nen Aufgaben entbunden" und weiter hieß es: "Bei diesem Ärger spiele ich nicht länger mit, sagte ein er­zürnter DEU-Präsident Rein­hard Mirmseker am gestrigen Freitag im Gespräch mit den Ruhr-Nachrichten und fügte hinzu: Ich bin für klare Struktu­ren angetreten und habe kein Verständnis dafür, dass andere ihre Be­fugnisse eigen­mächtig überschreiten."
 
Sodann wurden vom heutigen DEU-Präsidenten Mirmseker viele nebulöse Statements über den langjährigen ersten Vizepräsidenten der DEU und NRW-Landesverbands-Vize Friedrich Dieck verbreitet, wie Vetternwirtschaft, eigenmächtige Auftragsvergabe und heimliche Vergabe von Ticket-Provisionsgeschäften an seinen Kumpel K.-H.Kleimeier (den NRW-Eiskunstlaufobmann) usw.. Von der Einschaltung der Staatsanwaltschaft und von angeblicher, hemmungsloser Aufklärung sprachen dann die DEU-Präsidialen noch während der WM in Dortmund, als sie sich ansonsten nur die durch sie nicht zu verantwortenden Dortmunder WM-Lorbeeren einheimsten.
 
Wir als NRW-Verein kannten nun seit Jahren F.Dieck und K.-H.Kleimeier als engagierte Persönlichkeiten im Eislaufsport - die vielleicht manchmal versuchten, zu viele Bälle gleichzeitig zu jonglieren - aber ansonsten unermüdlich waren, um ehrenamtlich, in ihrer Freizeit, mit viel Engagement den Eissport in NRW und in der ganzen Republik hochzuhalten. Einen "Griff in die Kasse" und unlautere Geschäfte - wie ja z.Tl. die Vorwürfe lauteten - konnten wir uns eigentlich nicht vorstellen.
Da Funktionäre auch manchmal Entscheidungen treffen, die andere nicht unbedingt gut finden, gibt es jetzt leider im NRW-Verband seit Wochen auch schon die ersten Grabenkriege und manche "Hühner schnattern" einfach schon einmal drauf los, um sich für evtl. bevorstehende neue Hackordnungen in Position zu bringen - andere gehen dafür erst einmal auf Tauchstation. Leider hilft das eine oder das andere Verhalten den Sportlern nicht wirklich!
Statt der "hemmungslosen Aufklärung" und den staatsanwaltlichen Ermittlungen hörte man dann wochenlang nichts mehr von der DEU. Es war nur zu erfahren, dass nun Friedrich Dieck seinerseits gegen Herrn Mirmseker eine Strafanzeige wegen Verleumdung und eine zivilrechtliche Unterlassungs- und Widerruf-Klage initiiert hatte. Um so überraschender kam dann die Einladung zur außerordentlichen Mitgliederversammlung der DEU für Samstag den 10.7.2004 - mit dem einzigen Tagungsordnungspunkt: Abwahl von Fr.Dieck als DEU-Vize und von K.H.Kleimeier als DEU-Kassenprüfer.
 
Zu dieser DEU-Vollversammlungssitzung reisten dann ca. 70 Vertreter extra aus der ganzen Republik nach Frankfurt, dort wo der Deutsche Fußballbund tags zuvor mit einer sibyllinischen Entscheidung noch sein Managementproblem elegant umschifft hatte. Juristen packten ihre Koffer mit verschiedenen dicken Wälzern mit juristischen Erläuterungen zum Vereinsrecht aus, um damit die Vertreter der extra angereisten Landesverbände und Vereine dann aber zu ärgern bzw. zu belustigen. Die DEU hatte hier z.B. den im Eissport seit langen bekannten Rechtsanwalt Dr. Wolfgang Kunz aus Würzburg aufgefahren, der ja auch Präsidiumsmitglied des Bayrischen Eissport-Verbandes ist.
 
Der Vorsitzende des NRW-Landesverbandes, Wolfgang Sorge, kündigte unterstützt von seinem Rechtsanwalt schon zu Beginn der Sitzung sofort an, die ganze Mitgliederversammlung und eine mögliche Abwahl juristisch anzufechten, außerdem bezeichnete er die Vorwürfe gegen Dieck alle als sachlich falsch und unhaltbar. Sorge begründete seine Anfechtung dann damit, dass Dieck seit Februar zu keiner Präsidiumssitzung mehr eingeladen worden war und somit die Einberufung dieser außerordentlichen Mitgliederversammlung durch das Rest-Präsidium nicht beschlussfähig erfolgt sei. Der Anwalt der DEU hielt dann ein langatmiges Plädoyer gegen diese Auffassung und die Anwälte beider Seiten langweilten dann die ihr Wochenende extra hierfür opfernden Vereins- und Landesvertreter mit verschiedenen Rechtsauffassungen wie diese in verschiedenen juristischen Fachbüchern unterschiedlich bewertet und dargestellt werden.
 
Im Vorfeld der Sitzung hatte die DEU mehrere schriftliche Ausgaben eines so genannten "Gutachtens" über die angeblichen "Verfehlungen" ausgelegt, um die stimmberechtigten Vertreter mit dem Mäntelchen des "neutralen" Gutachtens zu überzeugen. Hier hatte ein Dipl. Finanzwirt Geißlreiter aus Schwabach am 27.5.2004 (d.h. 4 Monate nach dem Rausschmiss) für die DEU ein Gutachten erstellt. Herr Geißlreiter ist Mitarbeiter der Staatsanwaltschaft Nürnberg und hatte sich am 10.5.2004 die Erlaubnis für diese Nebentätigkeit bewilligen lassen. Sollte das etwa die staatsanwaltschaftliche Aufklärung sein, die die DEU wochenlang angekündigt hatte? Über 17 Seiten hatte hier Herr Geißlreiter im Prinzip nur eine Art Interview mit der FED-Geschäftsführerin Frau Ingrid Charlotte Wolter wiedergegeben - erhellende Fakten, wie z.B. ein Aufforderungsschreiben des juristischen DEU-Präsidiumsmitglied Volker Waldeck an den Notar zur Berufung von Dieck zum Prokuristen und zur Auflösung des Aufsichtsrates fand man hier nicht. Man fand auch keine Zeugenaussagen oder Stellungsnahmen des ehem. DEU-Generalsekretärs und FED-Geschäftsführers Dietmar Krug, der in allen Angelegenheiten immer als der eigentlich Verantwortliche zitiert wird. Trotz der Auflistung von "Verfehlungen" die Dieck begangen haben soll, kamen die Vereinsvertreter nach Durchsicht eigentlich zu dem Punkt, dass es sich hier im wahrsten Sinne des Wortes nur um "Peanuts" handelte (obwohl man diesen Begriff in Frankfurt ja auch schon manchmal falsch benutzt hat). Bei dem Papier von Herrn Geißlreiter könnte man auch von einem nichtssagenden "Gefälligkeitsgutachten" ohne jede Substanz sprechen.
Ich bin selbst Unternehmer und Geschäftsführer mehrerer Gesellschaften, so dass ich glaube verstehen zu können, was von der Darstellung in diesem "Gutachten" zu halten ist - bei kritschter Betrachtung kommt da nur eins raus, dass da einer anscheinend versucht hat, etwas zu bewegen, damit eine Eislauf-WM in Deutschland stattfinden kann und hat evtl. über alle Einzelschritte seine Kollegen im restlichen DEU-Präsidium nicht immer zeitnah informiert. 
 
Z.B. wird hierin Dieck vorgeworfen - er war damals im DEU-Präsidium zuständig für die WM und außerdem für die DEU alleinvertretungsberechtigt - dass er seine Kompetenz überschritten hätte, als er für ganze 4.680,00 Euro einen Auftrag für die Erstellung der WM-Internet-Präsenz erteilt hatte. Ich bin selbst Geschäftsführer von zwei Internet-Unternehmen und kann bezeugen, dass solche Internet-Portale wie für die WM normal über 50.000,00 Euro kosten. Interessant hierbei ist auch, dass diese Auftragsvergabe an den Sohn Andreas Waldeck des DEU-Präsidiumsmitglied Volker Waldeck erfolgte, der jetzt im DEU-Präsidium angeblich ja die Abberufung von Dieck forderte.
 
Nur Insider der Dortmunder-Szene können sich noch daran erinnern, wie die WM-Organisation in 2002 in Dortmund einmal begann: Es gab für das WM-Organisations-Komitee noch keine Räumlichkeiten - man nutzte Telefon, Fax, Kopierer, Schreibtische, Sekretärin usw. des NRW-Landesverbandes mit; die DEU hatte noch gar keinen justiziablen Vertrag als Ausrichter mit der ISU - es fehlten noch die entspr. Fernsehverträge; man wusste noch nicht, ob überhaupt und wenn ja, wie die Hilfskonstruktions-Firma "Fördergesellschaft Deutschland mbH (FED)" die WM-Organisation unterstützt oder ob man sie wieder auflöst. Es herrschte damals in der DEU und somit auch in Dortmund das reine Chaos. Jetzt wirft man Dieck vor, er habe z.B. seine Kompetenzen überschritten, als er in dem ganzen Chaos im April 2002 einen Internet-Router für 831,91 Euro gekauft habe. Wenn man jetzt berücksichtigt, dass fast das gesamte heutige DEU-Präsidium erst im Juli 2002 mit Herrn Mirmseker an der Spitze gewählt und nach langen verbandsinternen Reibereien neu zusammengesetzt wurde - kann man heute über diese Peanuts nun wirklich nur lachen, denn mit Nichtentscheidern und Sesselpupsern, die für alles erst schriftliche und juristisch einwandfreie Kompetenzen brauchen, kann man so etwas wie eine WM sicherlich nicht auf die Beine stellen.
Interessant waren dann am 10.7.2004 auch die ersten Ausführungen von Herrn Mirmseker auf dieser DEU-Vollversammlung: Er sprach plötzlich nicht mehr von strafrechtlich relevanten Vergehen oder von staatsanwaltlichen Ermittlungen gegen Herrn Dieck, er sagte einfach ganz moderat wie in seiner MDR-Volksmusiksendung "Wernesgrüner Musikantenschenke", dass nur das persönliche Vertrauensverhältnis zwischen Herrn Dieck und den anderen Mitgliedern des DEU-Präsidiums emotionell soweit zerstört sei, dass eine gemeinsame weitere Zusammenarbeit einfach nicht mehr gegeben ist. Hat da etwa ein Jurist Herrn Mirmseker rhetorischen Nachhilfeunterricht gegeben? Na und - um festzustellen dass das Vertrauensverhältnis zerstört ist und zwischenmenschliche Probleme bestehen muss man dazu erst diffarmierende Pressberichte in FAZ, Welt usw. lancieren ?
Wenn für jede Zusammenarbeits-Problematik in deutschen Führungsetagen erst jedes mal eine Betriebsvollversammlung einberufen werden müsste, kämen wir in Deutschland heute überhaupt nicht mehr zur Arbeit.
Gut dass ich selbst nach Frankfurt gefahren bin, plötzlich wurde ich persönlich und der Neusser-SK von Herrn Mirmseker dann noch zum Kronzeugen gegen Dieck hochstilisiert: Herr Mirmseker zitierte, als Herr Dieck z.B. im Frühjahr 2003 den Neusser-SK gefragt habe, ob der NSK nicht für die DEU Anfang 2004 einen internationalen SYS-Wettbewerb in Neuss ausrichten könnte, wäre das ein absolut unabgestimmter Alleingang von Herrn Dieck gewesen. Frau Treitz vom DEU-Präsidium erklärte ergänzend, man habe nämlich auf einer Präsidiumssitzung (Telefonkonferenz) am 22.4.2003 (man achte auf das Datum) explizit beschlossen, sich bei der DEU ausschließlich nur noch auf drei Kernpunkte bis zur WM in 2004 zu konzentrieren (1. Sanierung der DEU-Finanzen, 2. Organisation der WM und 3. Förderung des Leistungssports). Die DEU hatte beschlossen, sonst nichts mehr "anzupacken", da die ehrenamtlichen DEU-Präsidiumsmitglieder überlastet seien. Herr Dieck hatte aber den NSK bzgl. des SYS-ISU-Wettbewerbes schon am 11.4.2003 (!) angesprochen und beim anschließenden Gespräch in Neuss nach den Ostertagen am 28.4.2003 zur Initialisierung des "Germany-Cups" als ISU-SYS-Wettbewerb für Januar 2004 in Neuss kundgetan, dass seine DEU-Präsidiumskollegen wohl nur dann diesem Wettbewerb zustimmen werden, wenn der NSK in seinem Antrag zusichere, die Wettbewerbs-Organisation alleine durchzuziehen. Was hieran eine Verfehlung von Herrn Dieck sein soll, ist für mich leider nicht erkennbar - außer dass er wohl den von der DEU beschlossenen Stillstand im Eislaufsport nicht auf sich persönlich bezogen hatte.
Hier zur Erklärung: Dies hatte ich mit Herrn Mirmseker exakt so schon einmal im Mai 2003 besprochen und es war damals schon die persönliche Dis-Harmonie zwischen Dieck und Mirmseker offensichtlich. Warum nun die DEU zur Lösung dieses Management- und Kompetenz-Problems über ein Jahr braucht und erst diffarmierende Presseverlautbarungen kommuniziert werden müssen, die sicherlich dem Ansehen des Eislaufsports in Deutschland nicht förderlich sind, bleibt wohl das Geheimnis der DEU.
 
Interessant ist hierbei auch die Betrachtung der Argumentation von Herrn Mirmseker von Mai 2003, damals bat er uns vom NSK, diesen SYS-Wettbewerb von Januar 2004 um ein Jahr auf 2005 zu verschieben, da die DEU uns in Anbetracht der WM nicht bei der Organisation dieses ISU-Wettbewerbs "richtig unterstützen" könnte. Aufgrund dieses damaligen Wunsches des DEU-Präsidenten hatten wir beim NSK dann der Verschiebung zugestimmt. Fakt ist aber, dass uns bis heute von der DEU nur Knüppel zwischen die Beine geworfen wurden und keinerlei Unterstützung zu sehen ist. Ganz im Gegenteil, uns sind jetzt aufgrund der durch die DEU zu vertretenden Verzögerungen sogar wichtige Sponsoren abgesprungen, so dass jetzt die Finanzierung nicht mehr gesichert ist. Es fehlt auch bis heute jede Art eines schriftlichen Vertrages zwischen der DEU und uns als Ausrichter, so dass uns überall die Hände gebunden sind. Da der Landesverband NRW eine Klage gegen diese Entscheidung und diese außerordentliche Mitgliederversammlung angekündigt hat, ist auch fraglich, ob das verbleibende DEU-Präsidium überhaupt noch derzeit rechtsverbindliche Verträge abschließen kann.Man kann nur jedem Verein heute raten, macht nichts für den deutschen Eislausport oder ihr rennt nur in offene Messer.  
Den Anwesenden wurde dann aber auf der ca. 6-stündigen Mitgliederversammlung das ständige juristische "Antragsgedönse" nun doch zuviel und es wurde der Antrag auf Schluss der Debatte gestellt. Allen stimmberechtigten Mitgliedern war klar, dass ein Verbleib von Friedrich Dieck im DEU-Präsidium nicht mehr funktionierte. Es musste eine Lösung gefunden werden, wie Dieck womöglich unter Gesichtswahrung seinen DEU-Vize-Stuhl räumen könnte. Der DEU-Ehrenpräsident Herrmann Schiechtl aus Bayern unterbrach daher für geplante 10 Minuten die Sitzung, um hier auf den Fluren noch eine für beide Seiten annehmbare Lösung zu finden und diese 10-minütige Auszeit vervierfachte sich. Im Saal selbst wurden die Abgesandten der Landesverbände und der Vereine dann dahingehend beeinflusst, dass die Drohung des verbleibenden DEU-Präsidiums kommuniziert wurde, dass bei einer Nicht-Abwahl von Dieck das gesamte verbleibende Präsidium zurücktreten würde. In Anbetracht der Sommermonate und der Ferienzeit hätte dies bedeutet, dass man wohl bis zum Beginn der nächsten Saison kein DEU-Präsidium mehr gehabt hätte.
 
Nur einige NRW-Vertreter kannten einen Vorschlag von Dieck`s-Rechtsanwalt, der seit einer Woche der DEU vorlag. In diesem Vergleich hatte Dieck seinen Rücktritt angeboten, wenn die DEU ihm gegenüber eine Art von Ehrenerklärung abgeben würde; gleichzeitig hatte Dieck angeboten, die strafrechtliche und zivilrechtliche Klage gegen Herrn Mirmseker zurückzuziehen. Die Debatte und das Verlesen dieses Vergleichs wurde dann aber von Herrn Mirmseker abgelehnt, aufgrund der Stimmungslage bei der Versammlung wollte man jetzt anscheinend die Abwahl einfach "durchpowern".
 
Die geheime Abstimmung ergab dann 96 Stimmen für die Abwahl von Dieck, 2 Enthaltungen und 2 ungültige Stimmen - aber immerhin noch 51 Stimmen gegen die Abwahl.
Wenn man berücksichtigt, dass bei den 23 Stimmen aus NRW sogar 3 - 4 Dieck-Gegner anwesend waren - die jetzt Morgenluft für ihre eigenen Interessen auch auf Landesebene witterten - hat das DEU-Präsidium wohl nur mit dem Druckmittel Rücktritt des gesamten DEU-Präsidiums die erforderliche Mehrheit erreicht.
Da es anscheinend wohl auch immer um Geld für Stützpunkte usw. geht, war es schon interessant zu beobachten, wie dort Allianzen zwischen ostdeutschen und bayrischen Abgesandten verliefen.
 
Anschließend wurde dann schnell noch der Fall "Kleimeier" abgehandelt: Die Geschäftsführerin der ehemaligen FED und des WM-Organisations-Komitees, Frau Ingrid Charlotte Wolter, die schon überall als potentielle Nachfolgerin von Dieck gehandelt wird, wurde quasi als "Zeugin der Anklage" gebeten, die Verfehlungen darzulegen. Es stellte sich heraus, dass Herr Kleimeier - wie jeder andere Reiseveranstalter auch - WM-Tickets vermarktet hatte, wozu er vom ehemaligen FED-Geschäftsführer Krug autorisiert war und so anscheinend ca. 9.000,00 Euro Provision "verdient" hatte. Hierfür ist dann Kleimeier mit Mitarbeitern zur vorletzten WM nach Washington gereist, um dort eislaufbegeisterte Amerikaner zum Besuch und Ticketkauf zur WM nach Dortmund zu locken, hat einen WM-Messestand gekauft und ist mit dem als Werbeträger für die Dortmunder WM von Veranstaltung zu Veranstaltung "getingelt" - tolle Verfehlungen kann man da nur sagen. Unterm Strich blieb übrig, dass Herr Kleimeier nicht Kassenprüfer der DEU sein kann, wenn er gleichzeitig mit der DEU-Tochter - der FED - Ticket-Geschäfte abgewickelt hat. Aufgrund dieser Interessenkollision - und nur aus diesem Grunde - hat sich Herr Kleimeier dann bereit erklärt, seinen Posten als Kassenprüfer der DEU zurückzugeben.
 
Fazit: Außer vertaner Zeit und Demonstration von Management-Unfähigkeiten innerhalb des DEU-Präsidiums kam nicht viel heraus. Jetzt bleibt nur zu hoffen, dass Dieck und Mirmseker sich jetzt außerhalb des ganzen Theaters verständigen und Dieck seine Klagen zurückzieht, denn bei der dünnen Beweislage für die ursprünglichen Anschuldigungen von Mirmseker ist sonst zu erwarten, dass wir demnächst einen rechtskräftig verurteilten DEU-Präsidenten Mirmseker haben werden.
Wenn die juristischen Fights aber weitergehen, ist trotz dieses Mitgliedervotums auf dieser außerordentlichen Vollversammlung nicht viel erreicht, denn über dem verbliebenen DEU-Präsidium hängt dann das Damokles-Schwert der Klage vom NRW-Landesverband, der ja die Rechtmäßigkeit dieser Abwahl anfechten will. Solange dies nicht ausgestanden ist, ist jetzt die Rechtmäßigkeit jeder nicht einstimmig herbeigeführten DEU-Entscheidung offen.  
Für die eislaufbegeisterten Sportler in Deutschland ist leider aber überhaupt nichts herausgekommen:
Die Liste dieser Unzulänglichkeiten ließe sich leider noch beliebig lange fortsetzen.
 
 
Der 10. Juli 2004 war einfach ein schwarzer Tag für den deutschen Eislaufsport!
 
 
Ulrich Giesen, Vorstand des Neusser-SK, 12.7.2004
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

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