SPORT im RHEIN-KREIS NEUSS:
Eiskunstlauf:
Saskia und Tim beweisen Nervenstärke

23.3.2004 WESTDEUTSCHE-ZEITUNG - WZ:
NRW-Eistanzpaar Brall / Giesen gewinnt Isar-Cup und greift jetzt nach dem Deutschland-Pokal.

München/Neuss. 100 Eiskunstläufer und Eistänzer der Nachwuchs- und Juniorenklasse aus acht Nationen trafen sich im Olympia-Park in München, um sich kurz vor Saisonende noch einmal international zu messen. Die gesamte deutsche Elite war in die bayrische Metropole gereist, bevor zum Abschluss und Höhepunkt der diesjährigen Saison der Deutschland-Pokal in Dortmund stattfindet (31. März bis 4. April). In München mit dabei: Die NRW-Hoffnungsträger Saskia Brall (Iserlohn) und Tim Giesen aus Neuss, die dann in ihrer Leistungsklasse auch als klare Sieger ihr Können unter Beweis stellten. Wie im Fußball gibt es auch im Eiskunstlaufen die Deutsche Meisterschaft und den Wettbewerb um den Deutschland-Pokal. Nur wenigen Sportlern war es bisher vergönnt, beide Titel in der gleichen Saison zu erreichen. Nachdem Saskia Brall und Tim Giesen im letzten Dezember bei der Deutschen Meisterschaft den Titel in der Nachwuchsklasse errungen hatten, peilt das Duo nun den Doppelerfolg an.


Eleganz und Grazie in Perfektion:
Tim Giesen und Saskia Brall sind momentan das
beste Nachwuchs-Eistanzpaar in Deutschland.

Am Freitag begann der Wettbewerb mit den Pflichttänzen: Mit einer knappen 3:2-Entscheidung der fünf Preisrichter wurden Brall / Giesen auf Platz eins gesetzt, dicht gefolgt vom Berliner Paar Tanja Kolbe und Paul Boll, die noch vor drei Wochen beim Helmut-Seibt-Memorial-Wettbewerb in Wien vorne gelegen hatten. Aber Saskia und Tim hatten ja Revanche geschworen. Auch nach dem zweiten Pflichttanz, einem Europäischen Walzer, lagen die NRW-Vertreter vorne. Vitali Schulz, NRW-Landeseistanztrainer, nach dem ersten Tag: "Jetzt hoffe ich nur, dass die morgen die Ruhe bewahren und einfach cool ihr Kürprogramm durchziehen, dann sollte nicht mehr viel schief gehen."

Am Samstag war der Tag der Entscheidung. Saskia Brall und Tim Giesen zogen eine ungünstige Startnummer, zudem hatte auch noch jemand die falsche CD eingelegt, als die beiden schon auf dem Eis standen. Dennoch bewies das Duo Nervenstärke, die Hebefiguren saßen perfekt, die Schrittkombinationen klappten hervorragend, auch bei der Pirouette gab es keine Probleme. Das anwesende Fachpublikum zollte stürmischen Applaus, und es gab von den Preisrichtern die besten Noten des gesamten Wettbewerbs. Bei den Berlinern stimmte dagegen an diesem Tag gar nichts, die geforderte Synchronisation fehlte, die Pirouette hatte nicht die regelkonforme Umdrehungsanzahl, Boll stürzte dann sogar, und die ostdeutsche Kombination rutschte am Ende noch auf Rang drei ab.

Dienstag - 23.03.2004

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